Gunhild I.
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Gern hätten wir unser Feedback der Hausleitung direkt übermittelt, die Residenzberaterin fand jedoch leider keinen freien Termin für ein Kritikgespräch.
Unsere Mutter war im März 2023 für einige Wochen Patientin zur Kurzzeitpflege im Landhaus Berlstedter Hof.
Insgesamt empfanden wir diese Zeit vom ersten bis zum letzten Tag als sehr belastend und unangenehm.
Schon zu Beginn wurde unsere Mutter zur Unterzeichnung von Vertragsunterlagen gedrängt, ohne dass man ihr ausreichend Zeit gab, die Dokumente vorher zu lesen. Die Kopien dieser Dokumente haben wir trotz mehrfacher Nachfrage bis heute nicht erhalten.
Kurz nach Ankunft hat das Heim Mutters mitgebrachte Medikamente an sich genommen, ohne ihr dies mitzuteilen.
Nach einem Besuch meiner Schwester wurde meine Mutter gerügt dafür, dass der Besucherstuhl zu nah am Fenster stand und die Gardine berührte und dafür, dass eine Handtasche (in Ermangelung von Alternativen) am Heizungsknauf aufgehängt war. "Man möge doch etwas pfleglicher mit dem Mobiliar umgehen"
Insgesamt kommunizierten das Pflegefachpersonal und die Leitungsebene stets autoritär, unfreundlich und wenig zugewandt. Das Küchenpersonal und die Pflegehelferinnen nehmen wir von dieser Kritik ausdrücklich aus. Die Pflegehilfskräfte und insbesondere der Küchenchef und seine Crew waren wirklich stets fürsorglich und zuvorkommend.
Nun ist Freundlichkeit ein nicht zu unterschätzender Wohlfühlfaktor und es ist bedauerlich, wenn sie fehlt. Wirklich bedenklich wird es aber, wenn fachliche Defizite auftreten.
So geschehen, als meine Mutter nach einer Ohnmacht Sprachstörungen bemerkte und das Pflegepersonal sofort darauf hinwies.
Sie hatte bereits zuvor schon einmal einen Schlaganfall erlitten und kannte die eindeutigen Symptome.
Erst nach Intervention ihres Schwiegersohnes war man heimseitig bereit, einen Rettungswagen zu rufen. Nach dessen Eintreffen fing das Pflegepersonal die Notfallsanitäter ab und erklärte nach eigenem Verständnis die Situation, ohne dass meine Mutter als Patientin angehört wurde, um ihre Symptomatik zu beschreiben. Erst während des Transportes ins Krankenhaus erhielt meine Mutter Gelegenheit, dem Sanitäter zu beschreiben, dass sie Sprachstörungen an sich bemerkte. Dieser veranlasste die Fortsetzung der Fahrt ins Krankenhaus mit Blaulicht wegen des Verdachts auf einen Schlaganfall. Dort wurde der Verdacht zur Diagnose.
Insgesamt war es ein großer und durchaus gefährlicher Fehler, unsere Mutter in die Obhut dieser Einrichtung zu geben.Vielleicht hilft diese Rezension, andere vor diesem Fehler zu bewahren und bestenfalls die Heimleitung zu verbessernden Maßnahmenpaket zu bewegen.
Nachtrag am 01.09.23:
Die u. s. Antwort des Heimes auf meine Rezension, in der die Autorin sämtliche Fakten entstellt, wird durch folgenden Spruch auf den Punkt gebracht:
"Fast alle lieben die Wahrheit, aber nur wenige können mit ihr leben." (W. Mocker, Journalist "Eulenspiegel")